Mit Speck fängt man Mäuse

Beim sog. "Bürgerforum II" am 3.Juli wurde seitens der Stadtverwaltung und der VBK erklärt, wie wichtig der Kriegsstrassenumbau jetzt von Allen angesehen wird; er müsse halt nur - leider - zurückgestellt werden, da keinerlei Planungen dafür vorlägen.

Wie glaubwürdig ist jemand, der an verantwortlicher Stelle sitzt und seit JAHREN weiss, dass ein Kriegsstrassenumbau dringend erforderlich sein wird (spätestens seit der Entscheidung pro ECE, Mendelsohnzentrum, List-Schule, Musikhochschule, Landrats- und Gesundheitsamt, Staatstheater, KA-Südost-Wohngebiet) und dennoch keinerlei geeignete Planungen vorweisen kann?

Es gibt dafür m.E. 2 Erklärungen für das Nichtvorlegen von Planungen für den Kriegsstrassenumbau:

  1. Ähnlich wie bei den Planungen für die aktuelle "Kombi"-Lösung, die bereits erstellt waren als OB Fenrich, seine Experten und andere Mitläufer noch lauthals erklärten, die Kriegsstrasse sei ungeeignet und die Total-Tunnel-Lösung sei die EINZIG machbare und finanzierbare, liegen auch bereits für einen GROSSEN Umbau der Kriegsstrasse Planungen vor - sie werden jedoch von den Stadtoberen unter Verschluss gehalten, um die Untertunnelung der Kaiserstrasse nicht aufs Spiel zu setzen.

  2. Es liegen tatsächlich keine Planungen für den Kriegsstrassen-Umbau vor: dieses Versäumnis wäre noch verwerflicher, als VORSATZ unterstellt werden muss zu dem Ziel, den U-Strab-Bau unter Inkaufaufnahme eines Verkehrschaos im Karlsruher Süd-Osten und im Zentrum zu erzwingen, und für den Fall eines U-Strab-Baus diesen sogar noch unnötigerweise zu verkomplizieren und zu verteuern, wenn die Kriegsstrassentrasse noch nicht existiert.

Wie besessen von seiner U-Strab-Idee muss jemand sein, der Derartiges in Kauf nimmt als Revanche dafür, seinen Willen nicht durchgesetzt zu bekommen.

Aus den im Jahre 2002 anscheinend/scheinbar nicht vorliegenden Planungen für einen Kriegsstraßenumbau ergeben sich einige Fragen, die sich offenbar noch kein Gemeinderat gestellt hat:

Ich sehe mit grosser Sorge, dass die SPD-Fraktion von ihrem bisherigen, von Vielen als vernünftig angesehenen Standpunkt, dem Umbau der Kriegsstrasse die Präferenz zu geben, um das Linsengericht eines nicht einklagbaren Versprechens abrückt.

Da sind die CDU-Stadträte ehrlicher, die hinsichtlich des Kriegsstrassenumbaus, über den allgemein Konsens herrscht, unumwunden zugeben:
"Der Kriegsstrassenumbau brauchte nicht per Bürgerentscheid auf den Weg gebracht werden, dafür reichte ein einfacher Beschluß des Gemeinderates." und
"Wenn wir aber zunächst die Kriegsstrasse umbauen und erst später über die Untertunnelung der Kaiserstrasse abstimmen lassen, kriegen wir nie eine U-Strab."
- Wie wahr ...

Karlsruhe. am 9. Juli 2002

F.H.Eschbach Jasminweg 13 D-76149 Karlsruhe